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Reschensee - the drowned Village

Reschensee 🇮🇹 // 04-2023

🇩🇪 Der Turm der alten Pfarrkirche St. Katharina von 1357 ist das romantische Wahrzeichen des Reschensees, und Zeitzeuge einer dunklen Vergangenheit. Bereits 1911 gab es erste Pläne seine Wasserkraft für Strom zu nutzen und hierfür ihn um 5 m aufzustauen. Erst 1937 wurde das Projekt von der faschistischen Regierung erzwungen, jedoch mit einer wesentlich größeren Stauhöhe (+27m!). Ein pro forma in italienischer Sprache vorgenommener unauffälliger Aushang am Gemeindehaus blieb wie beabsichtigt unbeachtet. Grundstücke wurden bereits im "nationalen Interesse zur Stärkung der nationalen Industrie“ enteignet und die Arbeiten begannen, kamen jedoch ins Stocken und nach dem Einmarsch der Wehrmacht 1943 sogar zum Stillstand. Die Schweizer Elektrizitätsgesellschaften boten 1946 finanzielle Hilfe zur Vollendung des Projekts gegen Lieferung großer Mengen elektrischer Energie für zehn Jahre und anschließend wurden die Einwohner über die vollendeten Tatsachen informiert und bekamen nur extrem niedrige Entschädigungen. Nur 35 der 100 Familien blieben vor Ort, doch für die meisten gab es auf Grund der fehlenden landwirtschaftlichen Fläche keine Lebensgrundlage mehr.

🇬🇧 The tower of the old parish church St. Katharina from 1357 is the romantic landmark of the Reschensee, and witness of a dark past. Already in 1911 there were first plans to use its water power for electricity and to dam it up by 5 m for this purpose. Only in 1937 the project was forced by the fascist government, but with a much greater dam height (+27m!). A pro forma notice in Italian at the community center remained unnoticed as intended. Land had already been expropriated in the "national interest to strengthen national industry" and work began, but stalled and even came to a halt after the invasion of the Wehrmacht in 1943. In 1946, the Swiss electricity companies offered financial help to complete the project in exchange for the supply of large amounts of electrical energy for ten years, after which the inhabitants were informed of the fait accompli and received only extremely low compensation. Only 35 of the 100 families remained on site, but for most there was no longer a livelihood due to the lack of agricultural land.


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